Sie die wichtigsten Tipps rund um Schweizer Vorsorgefonds der 2. und 3. Säule
Sasha Voegeli
Wir haben für Sie die wichtigsten Tipps rund um Schweizer Vorsorgefonds der 2. und 3. Säule für Sie zusammengestellt.
Vorsorgefonds sind vor allem im Rahmen der freiwilligen Säule 3a populär. Investitionen in die Säule 3a sind in der Schweiz beliebt und durchaus auch zu empfehlen. So profitieren Sie bei 3a-Einzahlungen unter anderem von attraktiven Steuerabzügen. Manche der Anlagefonds für die Säule 3a sind zu den gleichen Konditionen auch im Rahmen der 2. Säule (Freizügigkeit) erhältlich. Bei der Wahl eines geeigneten Wertschriftenfonds in der 2. oder 3. Säule sollten Sie aber einiges beachten. Wir haben die wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt.
1. Tipp: Risikoprofil
Anbieter offerieren verschiedene Wertschriftenfonds, die sich hinsichtlich der Zusammensetzung unterscheiden. Dazu gehören in der Regel Aktien und Obligationen; teilweise sind auch andere Anlageklassen wie Immobilien oder Geldmarktanlagen möglich.
Als Faustregel gilt: Je höher der Aktienanteil, desto riskanter ist der Fonds. aber auch die mögliche Rendite. Anbieter haben jeweils Fonds mit eher konservativen und solche mit risikoreicheren Strategien im Angebot. Mittlerweile gibt es auch Vorsorgefonds mit einem Aktienanteil von mehr als 70%.
Tipp: Wählen Sie eine Strategie, die zu Ihrem Risikoprofil passt.
2. Tipp: Anlagehorizont
Vorsorgefonds boten in der Vergangenheit im Durchschnitt höhere Renditen als Zinsen von 3a-Sparkonten. Fondslösungen bieten keine Zinsgarantie. Fonds sind deutlich unbeständiger und dadurch riskanter als Sparkonten und können in schlechten Jahren auch einmal deutlich an Wert verlieren. Diese Zeit müssen Sie «aussitzen» können.
Faustregel: Wenn Sie Ihr Risiko minimieren möchten, sollten Sie Ihren Fonds mindestens 10 Jahre lang halten können. Sie sollten sich also idealerweise nicht erst zwei Jahre vor der geplanten Auflösung des Vorsorgefonds für einen aktienstarken Fonds entscheiden.
Tipp: Entscheiden Sie sich nur für einen Vorsorgefonds, wenn Sie einen «langen Atem» haben.
3. Tipp: Aktiv oder passiv
Die meisten Fonds-Anbieter haben mittlerweile neben den teureren aktiv gemanagten Fonds auch passive Fonds im Angebot. Passive Vorsorgefonds sind in der Regel leicht günstiger, also im Allgemeinen die bessere Wahl.
Tipp: Entscheiden Sie sich wenn möglich für einen passiven Vorsorgefonds.
4. Tipp: Thesaurierend oder ausschüttend
Bei Fonds wird zwischen thesaurierenden und ausschüttenden unterschieden. Die Mehrheit der Schweizer Vorsorgefonds sind thesaurierend, das heisst die Dividenden werden nicht ausgeschüttet, sondern wieder in das Fondsvermögen reinvestiert. Da Vorsorgefonds in der Regel für eine lange Zeit und zum Ansparen gehalten werden, sind thesaurierende Fonds vorteilhaft. Denn mit der unmittelbaren Reinvestition der Dividenden kann der Zinseszinseffekt voll ausgenutzt werden. Tipp: In der Regel sind thesaurierende Fonds den ausschüttenden vorzuziehen.
5. Tipp: Gesamtkosten vergleichen
Bei der Wahl des richtigen Vorsorgefonds ist ein Kostenvergleich unverzichtbar. Viele Fonds haben zu hohe Gebühren, die Ihnen die Rendite wegfressen und Sie über die Jahre rasch einmal Tausende von Franken kosten.
Zu den massgeblichen Gebühren gehört vor allem die jährlich erhobene TER (Total Expense Ratio. Der TER soll die Gesamtkosten eines Fonds abbilden. Aber aufgepasst: Zusätzlich zur TER können weitere Kosten hinzukommen. Darunter sind wiederkehrende Depotgebühren der Depotbank, aber auch einmalige Ausgabe- und Rücknahmekommissionen. Bei den einmaligen Gebühren können vor allem die Ausgabegebühren ins Gewicht fallen. Diese werden nämlich gleich zu Beginn von Ihrer Einzahlung in den Fonds abgezogen. Verzichten Sie also auf Fonds mit hohen Ausgabegebühren.
Tipp: Verlangen Sie von Ihrem Berater eine genaue Kostenaufstellung des empfohlenen
Fonds. Oder vergleichen Sie die Gebühren am besten selbst, bevor Sie sich für einen Fonds
entscheiden.
6. Tipp: Fondsverkauf
Bei Erreichung des Pensionierungsalters müssen Sie Ihren Fonds in der Regel verkaufen. Bei ungünstigen Kursen, die Sie aussitzen möchten, kann ein vorzeitiger Verkauf ungelegen kommen. Deshalb empfiehlt sich unter Umständen bereits einige Jahre vor der Pensionierung eine rechtzeitige Umlagerung auf ein 3a-Sparkonto – sofern die Kurse stimmen.
Tipp: Machen Sie bereits einige Jahre vor Ihrer Pensionierung Gedanken, wie und wann Sie Ihren Vorsorgefonds auflösen möchten.